Windig, windiger, Wellington

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Großstadtluft. Millionen Lichter, die die bewohnten Hügel zum Glühen bringen. Ein silbern glänzender Schleier, der das Hafenbecken einnimmt. Menschen, die sich in den Häuserschluchten tummeln. Die pulsierende Kulisse, die sich im Wasser widerspiegelt. Eine salzige Prise. Wellington.

Es gibt garantiert schönere Dinge, als sich nach einer siebenstündigen Busfahrt und der letzten Melkeinheit am frühen Morgen auf der Suche nach der zuvor gebuchten Übernachtungsmöglichkeit, durch die Hauptstadt Neuseelands zu schlagen. Dachte ich zumindest. Doch der Charme der Metropole, die locker mit San Francisco oder Los Angeles mithalten kann, zog mich sofort in ihren Bann.

Wenig später im Hostel angekommen, warteten auch schon zwei neue Gesichter auf mich. Britta und Maren, ebenfalls aus Deutschland, die nur kurze Zeit nach mir eincheckten und im gleichen Zimmer landeten. Nach dem obligatorischen „Beschnuppern“ stand fest, dass wir die windigste Stadt der Welt, behaupten zumindest die Reiseführer, am folgenden Tag gemeinsam erkunden. Gesagt, getan!

IMG_5283 IMG_5281 IMG_5318In der stets belebten Cubastreet, in der sich die Straßenmusiker um die besten Plätze streiten, ging die muntere Erkundungstour los, die uns am Hafen entlang, bis hoch zur Aussichtsplattform namens Mount Victoria Outlook führte. Eine tolle Aussicht auf die zweitgrößte Stadt Neuseelands – angeführt wird die Liste von Auckland – war die Belohnung für den Aufstieg. Und ja, es war ziemlich windig!

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Hui, ganz schön windig hier oben!

IMG_5338 IMG_5354 IMG_5346Britta und Maren sind in Osnabrück zu Hause und kennen sich schon einige Jahre. Beide haben ihre Urlaubstage sowie Überstunden genutzt, um bis ans andere Ende der Welt zu reisen. Wobei Maren schon allerhand gesehen hat. Sie arbeitet nämlich als Flugbegleiterin für die Deutsche Lufthansa. Ziele wie New York oder Tokio zählen natürlich zu den Höhepunkten. In letzterer Stadt hat Maren sogar schon während einer Flugpause – meist ein Tag – den Fuji bestiegen, der zu Tokio wie der Eifelturm zu Paris gehört. Britta verdient „ihre Brötchen“ als Ansprechpartnerin bei einem Unternehmen, das medizinische Röntgengeräte produziert und vertreibt.

IMG_5357Den facettenreichen Tag ließen wir am Abend in einem asiatischen Restaurant ausklingen. Da der traditionelle St. Patrick’s Day ins Haus stand, machten wir noch in einem Pub halt. Am folgenden Tag ging es für das heitere Duo bereits gen Südinsel weiter. Zeit für mich, einen Friseur aufzusuchen und außerdem einen fast schon tagesfüllenden Programmpunkt in Angriff zu nehmen: Ich nutzte das durchwachsene und vor allem windige Wetter, um mir eines der größten und umfangreichsten Museen der Welt anzusehen, das Te Papa, das bekanntlich in Wellington zu Hause ist.

IMG_5302Von den unzähligen Informationen und Reizen im kostenlosen Museum völlig überflutet, holte mich am Abend, zurück im Gemeinschaftszimmer des Hostels, die nächste Bekanntschaft wieder zurück auf den Boden der Tatsachen: „Ist hier noch ein Plätzchen frei?“.

Lena, die eigentlich nicht weiß, wo sie gerade in Deutschland lebt, verzückte nicht nur mit ihren Grübchen, sondern auch mit ihrem Werdegang. Die junge Deutsche hatte das zurückliegende Jahr in Neuseeland, genauer an der Westküste der Südinsel in Franz Josef, verbracht und in einer eher abgeschiedenen Region Schwangerschaften als Hebamme begleitet. Sechzehn Geburten in diesem Zeitraum an der Zahl klingen nicht wirklich viel. Doch, um so manches Haus im zugeteilten Gebiet zu erreichen, war des öfteren schon ein dreistelliger Anfahrtsweg nötig. So manche ihrer dazumal alltäglichen Erlebnisse sorgten bei mir für Bewunderung. So galt es für sie beispielsweise abzuschätzen, ob die Geburt zu Hause oder doch im Krankenhaus durchgeführt werden muss. Für Letzteres hätte ein Helikopter zum Einsatz kommen müssen. Um so manche Ansicht reicher, tingelten wir am nächsten Tag noch einmal durch Wellington.

Foto 1 IMG_5271 Eine Pizza in einem der hippsten Läden der Metropole durfte natürlich nicht fehlen. Zimmermitbewohner Tom, der aus London, England, ans andere Ende der Welt gereist ist, leistete uns gerne Gesellschaft. Von Wellington aus ging es für Lena übrigens am nächsten Tag mit dem Flieger weiter nach Adelaine, Australien. Der Startpunkt einer Rundreise über den Roten Kontinent.

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Für mich ging es anschließend direkt weiter auf die Südinsel. Mehr dazu lest ihr in Kürze. Versprochen! PS: Frohes Osterfest! 😉

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