„Suppenküche“ auf 1886 Metern – mit Lichtblicken

IMG_4015Fernab der milchgebenden Mädels verbrachte ich kürzlich vier abwechslungsreiche freie Tage in der vom Tourismus geprägten Stadt Taupo. Egal ob Wildwasser-Rafting und Fallschirm- oder Bungeespringen, wer auf der Suche nach dem ultimativen Kick ist, wird hier fündig. Auch „Mutter Natur“ zeigt sich von einer vielfältigen Seite. Ein riesiger See, viel Grün und einige aktive Vulkane gesellen sich zum Gesamtbild. Letztere sind besonders beeindruckend!

Julia, Eike, Janek und ich wollten die vulkanische Hochebene daher aus nächster Nähe sehen. Gemeinsam meisterten wir das nicht unweit von Taupo entfernte Tongariro Alpine Crossing, einen knapp 20 Kilometer langen Wanderweg, der quer durch eine vulkanische Hochebene inmitten der Nordinsel führt.

Kurz zusammengefasst: Das Tongariro-Massiv, nachdem der beliebteste Wanderweg Neuseelands (mehr als 800 Touristen starten in den Sommermonaten durchschnittlich pro Tag) benannt ist, besteht aus mehreren Vulkan-Kegeln. Dazu gehören unter anderem der Te Māri, der Emerald und North Crater sowie der Red Crater. Der jüngste Kegel des Tongariro-Komplexes, der Ngauruhoe, entstand vor 2500 Jahren und ist 2291 Meter hoch. Der Te Māri Crater brach zuletzt am 21. November 2012 aus. Als bekanntester Vulkan des Massivs dürfte jedoch der Ngauruhoe gelten, der in der Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ als Schicksalsberg eine düstere Rolle spielte.

Gut sieben Stunden waren wir unterwegs. Leider hatten wir mit dem Wetter nicht ganz so viel Glück. Einige Lichtblicke versüßten uns dann zu guter Letzt aber doch noch den anstrengenden Tag.

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Bitte lächeln! Janek (irgendwo da hinten), Julia und Eike.

Julia, die in Deutschland zu Hause ist, hatte ich zuvor bei John und Karyne kennengelernt, die bekanntlich WWOOF-Gastgeber sind, viele Reisende für eine bestimmte Zeit aufnehmen und für eine kostenlose Unterkunft und leckere Mahlzeiten rund vier bis fünf Stunden Arbeit am Tag verlangen. Ein fairer Deal, dem ich bekanntlich nicht wiederstehen konnte!

IMG_3891Mit dem Pendelbus ging es von Taupo direkt zum Fuße des Plateaus, dem Startpunkt der Tongariro-Überquerung. Der Aufstieg gestaltete sich relativ angenehm und zog sich etwas dahin. Mit uns unterwegs waren viele weitere Touristen. Darunter wenige Deutsche, zu unserer Überraschung. Durch den Nebel waren wir leider nicht in der Lage, alle Gebirgszüge genau zu erkennen, aber die eingehüllten Spitzen der Vulkane und dazu das mystische Licht verleihte dem Ganzen einen besonderen Touch. Vorbei ging es an endlosen Weiten und steilen Abhängen.

IMG_3918 IMG_3919 IMG_3923 IMG_3955 IMG_3908Trotz der „Suppenküche“ kamen auch die glasklaren Smaragdseen am Fuße des roten Kraters zur Geltung. Nunja, den Umständen entsprechend. Bergab ging es fast schon in einer rutschenden Position durch feinsten schwarzen Vulkansand. Nicht ganz so einfach, vor allem für die zahlreichen Rentner die unterwegs waren und die Sache dennoch respektabel meisterten, größtenteils auf dem Hosenboden.

IMG_3991 IMG_3986 IMG_3984 1527521_809384755801249_1570366774_nIMG_3960 IMG_3967Eine große Pause legten wir anschließend ein. Nach dem wechselnden Auf- und Absteigen war verschnaufen angesagt. Außerdem war es an der Zeit, die Regenjacke überzuziehen. Leichter Nieselregen begleitete uns ein Stück weit. Die Temperatur fiel unterdessen auf 10 Grad. Brrrr, genau so frisch wie aktuell in Deutschland …

IMG_4026Der finale Abstieg zog sich über gut zwei Stunden hin. Letztlich lichtete sich auch der Nebel, sodass wir einen guten Blick auf den aktivsten Vulkan des Plateaus werfen konnten, den Te Māri. Beeindruckend!IMG_4011IMG_3995Ja, nach der Wanderung haben wir uns einen saftigen Burger mit Pommes gegönnt.  Schöne Schweinerei! Das beliebte „Siegerbier“ durfte natürlich nicht fehlen.

Den darauffolgenden Tag nutzten Josie (Deutschland), Sabrina (Österreich) – beide hatte ich im Hostel kennengelernt – und ich, um die Huka Wasserfälle zu sehen. 140 000 Liter Wasser fließen pro Sekunde durch die Kaskade und sorgen für einen hohen Lärmpegel. Wir folgten dem Waikato River, dem längsten Fluss Neuseelands noch einige Kilometer, ehe wir wieder umdrehten und anschließend noch eine Pizza in der Innenstadt schnabulierten.

IMG_4058 IMG_4083 IMG_4069 IMG_4067 IMG_4049 IMG_4052Einen anderen Abend nutzte ich, um mit Olli (Schweiz), den ich ebenfalls im Hostel kennengelernt hatte, ins Kino zu gehen. Wir hatten uns den Film „American Sniper“ mit Bradley Cooper herausgepickt. Immer wieder lustig, die Originalstimmen der Schauspieler zu hören. Den Film würde ich in die Schublade „Gut“ einordnen.

Ich bin mir noch nicht sicher, aber vielleicht werde ich Taupo noch einmal ansteuern, um das Tongariro Alpine Crossing bei schönerem Wetter zu bestreiten. Denn auch sonst ist Taupo ein nettes Städtchen, das einen zweiten Besuch auf jeden Fall wert ist.

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P.S.: Weitere schöne Fotos vom Tongariro Alpine Crossing findet ihr bei Franzi, die mit dem Wetter etwas mehr Glück hatte.

5 Kommentare

  1. Hallo mein lieber Cousin 🙂
    Sind ja wieder mega tolle Bilder.
    Schmecken da die Pommes und Burger so gut wie bei Mc Donalds 😀

    Liebe Grüße von deiner Cousine Kristina

    • Die sind sogar noch besser! 😉

      Sei lieb gegrüßt und bestell liebste Grüße an alle!

  2. Hallo Schatz , echt toll Deine Berichte man möchte sich gleich auf die Socken machen ,und bekommt Fernweh ,Lust auf Abenteuer und mehr. Vermissen dich

  3. Pingback: Frodos Hütte, israelische Freundschaften und die stinkende Stadt | Martin um die Welt | Reiseblog

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