„Dreiviertel sechs“

IMG_3578Aufs Neue hab’ ich mich die vergangenen drei Wochen ins Abenteuer Leben und Arbeiten auf einer Farm gestürzt! Egal ob Kühe melken, Traktor fahren oder Schweine füttern: Die Zeit bei Karyne und John sprüht so richtig vor Abwechslung und neuen Erfahrungen!

IMG_3616Es ist 5 Uhr morgens, als am nächtlichen Horizont ein Jeep angesaust kommt, bei dem nur ein Frontscheinwerfer funktioniert. Johnny, Sohn von Karyne und John, der die Kuhfarm leitet, steuert das verstaubte Gefährt. Zuvor hat er bereits die Kühe von der Weide zum Melkstand getrieben. Am Rondell warten rund 400 Tiere, die gemolken werden möchten. Bis circa 8 Uhr geht die morgendliche Schicht. Kühe reintreiben, Saugnäpfe über die Zitzen stülpen, Kühe raustreiben. Der Rest funktioniert automatisch. Die Zeit vergeht wie im Flug, nicht zuletzt, weil Johnny mit seinen Anekdoten ständig für Lacher sorgt. Die Atmosphäre passt!

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Rosemarie, alias Kuh „68“.

Falls ihr euch fragt: Ja, Kühe können recht zickig werden, wenn es ums Melken geht und dann sogar mal treten. Kuh „68“, von mir kurzerhand auf Rosemarie getauft, ist jedoch eine ganz liebe Vierbeinerin, die sich überall (vor allem am Kopf) gerne streicheln lässt.

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Diese Saugnäpfe kommen zum Einsatz.

IMG_3600 Mit von der Partie beim Melken sind Richard und Liane, die ebenfalls aus Deutschland stammen. Als ich mit Liane zum ersten Mal Bekanntschaft machte, wusste ich schon nach dem dritten Satz, dass sie aus dem Osten Deutschlands, wenn nicht sogar Sachsen stammen muss. Als ich nach der Uhrzeit fragte, antwortete sie: „Dreiviertel sechs“. Wie sich anschließend herausstellte, ist Liane sogar in Delitzsch heimisch, das bekanntlich nur gut 50 Kilometer von Torgau entfernt liegt.

IMG_3591 IMG_3650Neben der täglichen Schicht am Morgen steht auch am Nachmittag eine Melkeinheit ins Haus. Summa summarum kommen so am Tag bis zu 8000 Liter Milch zusammen.

Nebenbei steht selbstverständlich die Pflege des Muh-Nachwuchs im Vordergrund. So war dieser Tage meine Hilfe gefragt, als gut 100 Kälber für den Abtransport zu einer anderen Farm vorbereitet werden mussten. Während Johnny den Kleinsten eine Injektion in den Rachen spritze, verteilte ich auf den Rücken der Kälber eine Wurmkur, um Parasiten und sonstiges Ungeziefer abzutöten. Anschließend galt es, die flinken Vierbeiner in den Lkw zu verladen.

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Johnny bei der Arbeit!

Das Arbeitsspektrum ist vielfältig: So durfte ich bereits auf dem Rasentraktor Platz nehmen, den Rasentrimmer schwingen oder mittels Hochdruck und Wasser allerhand Gefährte sowie Flächen reinigen.

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Außerdem galt es, kleine Setzlinge zu pflanzen. Karyne und John erwirtschaften mit den Sprösslingen, die andere Landwirtschaftsbetriebe kaufen, einen guten Nebengewinn.

IMG_3678IMG_3693IMG_3664Neben der Arbeit an den Melkständen oder rund um Haus und Hof von Karyne und John, bin ich häufig auch am Anwesen von Johnny und seiner Ehefrau Anna gefragt. Alle sind jedes Mal aufs Neue dankbar für meine Hilfe. So macht die Arbeit umso mehr Spaß!

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Typisches Bild: Tiere auf der Fahrbahn.

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In diesem kleinen aber feinen Häuschen lebe ich mit Richard.

Besonders amüsant sind die Schweine, die täglich gefüttert werden möchten und dabei verdammt süß Quieken. Die Fütterung wird immer zur riesengroßen „Sauerei“. Auf der Speisekarte steht häufig abgestandene Milch sprich Joghurt aus dem Kuhstall.

Apropos: Ich wünsche Euch und Euren Liebsten ein schönes Weihnachtsfest und zugleich einen tollen Rutsch ins Neue Jahr! 😉

Weihnachten begehen Karyne und John übrigens ganz traditionell mit der Familie. In diesem Jahr inklusive mir, da ich noch bis zum 2. Januar hier verweilen werde, ehe ich weiter nach Auckland ziehe, um bei Lyn zu leben und zu arbeiten.

8 Kommentare

    • Gerne! Ich freue mich, dass ihr meine Abenteuer so intensiv verfolgt. Keine Frage, die Arbeit ist Spitze! Muhh 😀

  1. Hey Martin, das sieht ja alles super spannend aus was du da so tust 🙂
    Ich wünsche dir noch sehr viel spaß in Neuseeland, und ich werde mal wieder vorbei schauen auf deiner Seite 😉

    Guten Rutsch!

  2. Pingback: Abschied auf Zeit, fremde Autos und die „Salatkönigin“ | Martin um die Welt | Reiseblog

  3. Hallo Martin,
    es ist unglaublich zu sehen, wie gut Du mit „Bullen“ umgehen lernst. So muss ich mir wenigstens keine Gedanken machen (:
    Man spürt förmlich, wie Dir die Arbeit Spaß macht und ich hoffe, dass es Dir auch weiterhin gelingt. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und Deine Abenteuer verfolgen. Sei lieb gegrüßt vom
    BadN

    • Haha, danke für deine lieben Worte, Renè, und dass du meine Abenteuer so fleißig verfolgst. Sonnige Grüße! 😉

  4. Pingback: „Suppenküche“ auf 1886 Metern – mit Lichtblicken | Martin um die Welt | Reiseblog

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