Fidschi, die Zweite! Dieses Mal nehme ich euch mit auf eine weitere traumhafte und abgelegene Insel. Außerdem erfahrt ihr, warum Raphael, Luke und Gulnara sowie meine Wenigkeit wohl recht sympatische Flussmonster abgeben würden.
Wo waren wir eigentlich stehen geblieben? Ah! Nach dem Abschied von Coral View und all den neuen Bekanntschaften, ging es für mich weiter via Wassertaxi zum nächsten Ressort, das den Namen Oarsman’s Bay trägt. Hier ging es sichtlich ruhiger zu, als anderswo auf Fidschi – und das soll etwas heißen.
Das Wiedersehen mit Catherine, die ich zuvor bereits auf einer anderen Insel kennengelernt hatte, fiel besonders herzlich aus. Dazu gesellten sich Katharina und Maya aus der Schweiz sowie Steffi, die in Hamburg zu Hause ist. Die Anzahl der übrigen Gäste konnte man an zwei Händen abzählen. Aber genau diese gemütliche Atmosphäre war eine schöne Abwechslung zum sonstigen Trubel.
Am ersten Abend lockte ein traditionelles fidschianisches Buffett, bei dem das Essen größtenteils mithilfe von Feuer unter der Erde gegart wurde. Wirklich lecker!
Anschließend luden uns die Bewohner der Insel zu einer traditionellen Kava-Party ein. Kava, bei uns eher als Rauschpfeffer bekannt, ist eine braune Brühe, die aus den Wurzeln der Kava-Pflanze gewonnen wird. Das Zeremonie-Gebräu wirkt beruhigend auf den Körper und sorgt dafür, dass der Mundraum für kurze Zeit betäubt bleibt – von zu häufigem Konsum wird jedoch abgeraten.
Die restliche Zeit auf Oarsman’s Bay lässt sich ganz einfach zusammenfassen: Es war gewaltig entspannend. Am letzten Morgen, einem Sonntag, besuchten wir gemeinsam das Dorf der Insel. Hier verfolgten wir einen Gottesdienst. Die An- und Abreise erfolgte natürlich mit dem Boot.
Interessant war der Einblick in das Dorfleben. Denn hier gibt es nicht wirklich viel mehr, als einige Betonbauten oder Strohhütten. Kühe versorgen die Bewohner mit etwas Milch. Gemüse wächst im Garten. Andere Lebensmittel werden via Fähre geliefert.
Für mich ging es noch am selben Tag zurück auf die Hauptinsel Fidschis. Etwa sechs Stunden dauerte die Überfahrt. Alles auf Anfang hieß es anschließend, als ich wieder im Hostel anrückte. Denn hier warteten unter anderem Gulnara, Luka und Raphael, die in den zurückliegenden Tagen ebenfalls aufregendes erlebt hatten – es gab also einiges zu berichten.
Am darauffolgenden Tag entschieden wir uns relativ spontan die sogenannten Schlammbäder zu besuchen. Mit dem Bus, bei dem die Fidschianer die eh viel zu überbewerteten Glasscheiben gleich komplett weggelassen haben, ging es über Stock und Stein, vorbei an kleinen Siedlungen und riesigen Zuckerrohrplantagen. Für die vielen zugestiegenen Schulkinder waren wir eine sehr willkommene Abwechslung.
Vor Ort angekommen vergingen keine zehn Minuten und schon waren wir mit einer dicken Schicht Schlamm eingeschmiert. Diese trocknete binnen kürzester Zeit. In einem lauwarmen Tümpel rieben wir uns die Packung wieder von der Haut.
Anschließend ging es in einen auf gut 40 Grad Celsius temperierten Pool. Das besondere an dieser Anlage: Das warme Wasser kommt direkt so aus dem Boden. An so mancher heißen Quelle im Umkreis steigt die Temperatur sogar auf 100 Grad Celsius. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag auf der Anlage. Als Resultat durften wir mit gefühlt viel weicher Haut nach Hause gehen.
Zurück im Hostel schaute nicht nur Steffi sondern auch Katharina und Maya vorbei, die ich zuvor bekanntlich auf Oarsman’s Bay kennengelernt hatte. Fidschi ist nicht so riesig. Kein Wunder also, dass man sich hier mehr als einmal sieht. Gemeinsam ließen wir noch einmal die zurückliegenden Tage aufleben.
Und so hieß es für mich nach zwei Wochen: Abschied nehmen – von vielen Unbekannten, die in er kürze der Zeit zu Freunden geworden sind, von der fidschianischen Mentalität, die sich vor allem in Ruhe sowie Gelassenheit widerspiegelt und von Fidschi insgesamt.
Dafür, dass ich Wochen zuvor überhaupt nicht wusste, wo dieses malerische Paradies eigentlich liegt und was mich erwarten wird, hat sich der Abstecher auf den Inselstaat als eine unglaublich gute Entscheidung erwiesen.
Für mich ging es also zurück ins fröstelnde Neuseeland, genauer Christchurch. Im nächsten Beitrag erfahrt ihr, wie ich zum Hühnerflüsterer und Landschaftsgestalter mutierte und warum ich Christchurch in den zurückliegenden Wochen besonders in Herz geschlossen habe. Bis dahin! 😉
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