Grau, unscheinbar und geprägt von Regen: So wird die Westküste der Südinsel Neuseelands wohl vielen Reisenden in der Erinnerung bleiben, die gerade ein paar feuchte Tage beim Erkunden erwischt haben. Ähnlich erging es auch Ven, Chris und mir. Doch wir haben das Beste daraus gemacht und Seehunde sowie die eindrucksvollen Pancake Rocks gesehen, um dann so schnell wie möglich den Blinker zu setzen und die sonnige Ostküste anzusteuern. Los geht’s mit dem zweiten Teil unseres Roadtrips – dieses Mal sogar mit einem Video!
In Westport, einem eher beschaulichen Ort, der auf seine Goldgräber-Geschichte zurückblickt, versüßten wir uns erst einmal den angebrochenen Tag. An einer rauen Kliffküste gab’s nähmlich ziehmlich putzige Seehunde zu entdecken! Große und Kleine Robben tummelten sich, badeten in einem kleinen Pool und kreischten um die Wette.
Weiter ging es entlang der Küste gen Süden zum wohl größten Anziehungspunkt für alle Reisenden, die diesen Abschnitt passieren: Den Pancake Rocks. Eine Felsformation, die aussieht wie übereinnander gestapelte Eierkuchen – daher auch die Namensgebung. In Torgau würde man übrigens wahlweise auch Plinsen dazu sagen, die besten zaubert natürlich Oma! 😉
Einen weiteren Zwischenstopp legten wir anschließend in Greymouth ein, der wohl größten Stadt an der Westküste, ehe wir kurz darauf abbogen, um dem schlechten Wetter zu entkommen. Der kurvenreiche Bergpass führte uns durch das Herz der Südinsel, die Hochebene. Wolkenverhangene Gebirgslandschaft begleitete uns ein Stück, bis schließlich noch Regen einsetzte. Kleine Wasserfälle entlang der Strecke verwandelten sich plötzlich in reißende Kaskaden.
Als wir wenig später in Arthur’s Pass, einem kleinen Dörfchen eintrafen, mussten wir feststellen, dass unser Transportmittel auf den zurückliegenden Kilometern ziemlich viel Benzin geschluckt hatte. Die Nadel der Tankanzeige war ganz ordentlich nach unten gewandert. Zwar gab es in Arthur’s Pass eine Zapfsäule, aber die war außer Betrieb. Was auch sonst? Wir machten einfach das Beste daraus, riefen laut „Toi, toi, toi!“ und setzten uns wieder in Bewegung.
Der Nachfolgende Abschnitt ließ jegliche Bedenken schnell verfliegen. Nebenbei hatten sich auch die Regenwolken verzogen und vor uns türmten sich am Horizont beeindruckende Berge auf, die sich im Licht der untergehenden Sonne in eine tolle Kulisse verwandelten.
Die Nacht verbrachten wir auf einem gut versteckten Campingplatz, der sich mitten im Nirgendwo befand. Wohl auch einer der Gründe, warum wir so gut wie alleine vor Ort nächtigten. Die Ostküste bereitete uns am folgenden Tag einen wunderschönen Empfang, als wir Christchurch passierten, um anschließend bis nach Akaroa zu fahren. Sonne satt!
Akaroa, die kleine Stadt, die inmitten eines flachen Vulkankraters liegt, entzückt mit ihren französischen Flair. Wir nutzten die Möglichkeit und hüpften spontan auf ein Boot, das uns bis vor die Küste brachte. Zu unserem Dreiergespann gesellte sich noch ein neuseeländisches Pärchen – gemütliche Atmosphäre also!
Eingekuschelt ins unsere Windjacken verfolgten wir die Geschichten des Steuermannes, als plötzlich vor dem Boot Delfine auftauchten. Die Vorboten, denn kurz darauf wimmelte es von sogenannten Hector-Delfinen, die relativ klein und obendrein sehr selten sind. Gut sieben bis acht begleiteten uns bei der Ausfahrt und schwommen immer wieder mal vor dem Boot hinweg.
Neben den niedlichen Delfinen gab’s außerdem Blau-Pinguine zu sehen, die wirklich winzig daherkamen. Einige Seehunde sowie riesige Albatrosse und weitere Wasservögel gesellten sich dazu.
Unser Lager für die Nacht schlugen wir genau auf der anderen Seite der Bucht auf, quasi direkt am Wasser. Das erste, was einem am nächsten Morgen direkt nach dem Aufwachen durch die Nebenhöhlen zieht, ist eine Prise Salzwasser und das Geräusch von umherwirbelnden Steinen, die angespült werden. Traumhaft!
Den restlichen Tag verbrachten wir in Christchurch, ehe wir in einem lokalen Hallenbad schwimmen gingen und uns später auf einem nahgelegenen Zeltplatz selbstgemachte Burger schmecken ließen.
Im nächsten Teil zeige ich euch, warum mir die beeindruckende Landschaft um den Lake Tekapo, Wanaka und Queenstown besonders in Erinnerung bleiben wird. Bis dahin! 😉