Während das große Passagierflugzeug zum Landeanflug in Richtung des nächtlichen Melbournes ansetzt, schwirren mir in den Gedanken noch die zurückliegenden zehn Monate mit allen Erinnerungen und Momenten durch die Gedanken. Es ist, als würde ein Film vor meinem geistigen Auge ablaufen. Ein schöner. Der nun um ein weiteres Kapitel, das den Titel Australien trägt, fortgeführt wird.
Der Rote Kontinent, so wie Australien auch genannt wird, hat bereits seit meiner Ankunft, wie sagt man so schön, einen Stein im Brett.
Das schöne Melbourne, meine erste Station, besticht durch prächtige Steinbauten, ein gut ausgebautes Tram-Netzwerk, das Besucher überall hinbefördert sowie allerhand kleine inspirierende Gassen in denen sich kleine Läden und Cafés aneinanderreihen.
Ein Besuch in Chinatown sowie auf dem riesigen Queen Victoria Market durften nicht fehlen. Einige neu geschlossene Freundschaften im Hostel später, ging es an einem Abend in das belebte Viertel, das den Namen St. Kilda trägt und weit bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Nicht nur für den Strand oder den Vergnügungspark sondern auch für eine einladende Szenerie für die Geschmacksnerven. So verputzten wir je ein riesiges mit Tomaten und Käse überbackenes Geflügelschnitzel, das Parma genannt wird.
Weiter ging es für mich nach gerade einmal vier Tagen in Melbourne nach Canberra, der Hauptstadt Australiens, die verglichen mit all den anderen Metropolen eher als Kleinstadt daherkommt. Es gibt dementsprechend nicht wirklich viel zu sehen, ein tagesfüllendes Programm kommt letztlich trotzdem heraus. So machte ich Halt am beeindruckenden Kriegsdenkmal für all jene Soldaten, die im Ersten sowie Zweiten Weltkrieg gefallen waren. Außerdem beherbergt Canberra eine große Anzahl an Institutionen, die viel moderne Kunst bereithalten.
Und dann hörte ich bereits Sydney rufen. Ein beeindruckender Anziehungspunkt, der allerhand zu Bieten hat. Einmal während eines Spaziergangs durch die Innenstadt die Himmelsrichtung gewechselt, präsentiert sich plötzlich eine ganz andere, besondere Sicht auf die Millionenstadt. Immer irgendwo am Horizont zwischen Hochhäusern zu erkennen: Das Sydney Opera House sowie die Harbour Bridge.
In Sydney verbrachte ich ein paar mehr Tage, um entspannt alles erkunden zu können. Neben den Sehenswürdigkeiten stattete ich unter anderem dem schönen Bondi Beach einen Besuch ab und absolvierte einen langgestreckten Wanderweg entlang der Küste.
Apropos, Wandern kann man rund um Sydney wirklich gut. So laden die Blue Mountains außerhalb der Stadt regelrecht zu einer Tagestour ein. Mit dem Zug benötigt man rund zwei Stunden aus Richtung Zentrum. Belohnt wird die zugegeben etwas längere Fahrt mit einer beeindruckenden Aussicht auf eine Landschaft, die dem sächsischen Elbsandsteingebirge schon etwas ähnlich sieht. Wer hat hier von wem abgeguckt?
Den Großteil meiner Zeit in Sydney verbrachte ich mit Tom, der in Leeds, England zu Hause und natürlich großer Fußballfan ist. Gemeinsam verfolgten wir erst das kostenlose Feuerwerk, das jeden Samstag am Ufer des Hafens über die Bühne geht. Anschließend ging es in eine englische Bar, in der neben vielen alkoholischen Getränken vor allem Sport konsumiert wird. Vier Bildschirme an jeder Wand, auf jedem ein anderes Fußballspiel.
Tom hatte ich unterdessen in der Masse verloren. Ich benötigte einen Moment, um das richtige Spiel, wegen dem wir eigentlich hier waren, ausfindig zu machen. Und so bekam ich kurz darauf ein Bier in die Hand gedrückt und los ging auch schon das neunzigminütige Fachsimpeln. Während Tom über die Einzeleistungen der Spieler schimpfte, kam ich mit gut jedem einzelnen ins Gespräch, der vor mir, neben mir und hinter mir stand. So muss sich Speed-Dating anfühlen. Falls ihr euch fragt: Leeds gewann das Spiel letztlich.
Um mein darauffolgendes Ziel entlang der Ostküste, Surfers Paradise, zu erreichen, war eine 16-stündige Busfahrt nötig. Ein ordentlicher Ritt, ich sag’s euch! Doch die Fahrt hatte einen Vorteil. Letztlich konnte ich mir so eine Übernachtung im Hostel sparen. Überhaupt sind die Distanzen beeindruckend. Die Strecke vom Süden zum Norden Australiens gleicht einer gefühlten Weltumrundung. In der selben Fahrtzeit könnte man beispielsweise von Leipzig aus einmal nach Moskau und zurückfahren.
Als wirklich besonders entpuppte sich Surfers Paradise nicht. Ausgelassene Partys und Hochhäuser direkt am Strand – es fühlt sich so an, als wäre man als Student in den Frühlingsferien (Springbreak) in Florida gelandet.
Für mich ging es also direkt weiter nach Brisbane. Was mich dort erwartete und was außerdem die größte Sandinsel der Welt, Fraser Island, so zu bieten hat, erfahrt ihr in Kürze! Bis dahin 😉
Liebe Grüße aus dem herbstlichen Bitterfeld sendet dir deine Cousine 🙂
Die letzten Beiträge die du teilen wirst und dann bist du wieder in der Heimat. :*
Sind wieder tolle Bilder entstanden und man lebt dein Block richtig mit.
Noch ein paar schöne Tage und viel Spaß!
Lg aus der Heimat 😉
Hallo Martin,
das sind tolle Einblicke, die du hier gewährst! Ich habe auch vor ein Auslandsjahr mit Work & Travel zu verbringen und wollte dich fragen, ob du mit einer Organisation verreist bist? Ich bin mir noch etwas unschlüssig, ob ich so eine Organisation überhaupt benötige. Andererseits sprechen mich Angebote wie dieses http://www.stepin.de/work-and-travel/ schon an. Würde mich freuen, wenn du mir weiterhelfen kannst :-).
Liebe Grüße
Maren
Hallo Maren,
danke für die Blumen und dein Interesse! Wo geht’s für dich hin? 😉
Tatsächlich habe ich nur den Flug über eine Organisation direkt im Büro (http://www.statravel.de) gebucht, denn sonst ist es schwierig, ein sogenanntes Hop-on-hop-off-Ticket von Emirates zu ergattern. Das kann ich wirklich empfehlen, wenn du beispielsweise auf den Hin- oder Rückweg noch Zwischenstopps beispielsweise in Thailand, Singapur oder Australien/Neuseeland einlegen willst.
Alle anderen Dinge, die eine Agentur oder Organisation im Paket anbietet, kannst du selber erledigen. Wichtig vor dem Abflug sind:
– Visa (kannst du digital beantragen)
– Auslandskrankenversicherung (sollte nicht mehr als 25 Euro pro Monat kosten)
– Übernachtungsmöglichkeit für die ersten Tage (Hostel)
– Internationaler Führerschein (falls du Autofahren möchtest)
Alles andere, wie die Steuernummer oder das Eröffnen eines Bankkontos kannst du in aller Ruhe vor Ort erledigen. Bei der Suche nach einem Job sind Organisationen keine große Hilfe. Und kostenlose Freiwilligenprojekte (http://www.doc.govt.nz) gibt es wie Sand am Meer. Außerdem erwähnenswert ist WWOOF: http://www.wwoof.co.nz. Denk immer daran, in Neuseeland sowie Australien sind die Glücksbärchen zu Hause, dir wird überall gerne geholfen.
Ich hoffe, das hilft dir bei der Entscheidung. Falls du weitere Fragen hast, kannst du mir gerne auch eine E-Mail zukommen lassen: hallo@martinumdiewelt.de
Liebe Grüße
Martin
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